E-Bikes liegen schon seit einigen Jahren voll im Trend. Während die motorisierten Fahrräder bis vor einigen Jahren hauptsächlich von Senioren und Seniorinnen als Fahrrad-Ersatz angeschafft wurden, hat sich das Angebot zwischenzeitlich deutlich erweitert. Fast jede Fahrradgattung ist mittlerweile auch als E-Bike zu haben – es gibt sie als City-Bike, als Lasten- und Faltrad, aber auch als Mountainbike, Rennrad oder Liegerad. Neue Personengruppen haben die motorisierten Fahrräder für sich entdeckt: Familien, Pendler oder Sportler. Denn E-Bikes bieten für alle Nutzerinnen und Nutzer individuelle Vorteile.

E-Bikes sind die neuen Allrounder auf der Straße

Für jeden etwas dabei

Autorin: Simone Bauer

E-Bikes liegen schon seit einigen Jahren voll im Trend. Während die motorisierten Fahrräder bis vor einigen Jahren hauptsächlich von Senioren und Seniorinnen als Fahrrad-Ersatz angeschafft wurden, hat sich das Angebot zwischenzeitlich deutlich erweitert. Fast jede Fahrradgattung ist mittlerweile auch als E-Bike zu haben – es gibt sie als City-Bike, als Lasten- und Faltrad, aber auch als Mountainbike, Rennrad oder Liegerad. Neue Personengruppen haben die motorisierten Fahrräder für sich entdeckt: Familien, Pendler oder Sportler. Denn E-Bikes bieten für alle Nutzerinnen und Nutzer individuelle Vorteile.

E-Bikes werden auch bei Arbeitnehmern immer beliebter
© www.brose-ebike.com | pd-f

Sympathieträger E-Bike

Selbst eingefleischte Skeptiker ändern häufig ihre Meinung zu den motorisierten Rädern, sobald sie erst einmal eine Testfahrt darauf gemacht haben, weiß H. David Koßmann vom Pressedienst Fahrrad: „Sie kommen mit einem breiten Lächeln im Gesicht zurück. Denn es fühlt sich an, wie permanent bergab oder ständig mit viel Rückenwind fahren. Und das macht einfach Spaß.“

Familien schätzen E-Bikes beispielsweise zum Transport von Fahrradanhängern oder Kindersitzen. „Gerade junge, umweltbewusste Eltern setzen gerne auf E-Bikes. Man kann die Kinder damit problemlos zum Kindergarten bringen, manche erledigen sogar ihre Wocheneinkäufe damit. Sie sind zudem kostengünstiger als ein Auto und brauchen weniger Platz“, erklärt der Fahrradexperte.

H. David Koßmann, Pressedienst Fahrrad
© Frank Stefan Kimmel

Auch Sportler nutzen E-Bikes

Für Sportler wie Rennrad- oder Mountainbike-Fahrer haben E-Bikes ebenfalls ihren ganz eigenen Reiz. Denn sie setzen die motorisierten Räder gezielt zum Training ein. Mithilfe des Motors kann etwa genau definiert werden, welche Belastungsbereiche trainiert werden sollen. Vor allem im Profi-, aber auch im Hobbysport arbeiten die meisten mit Leistungsmessgeräten, das heißt, mit technischen Vorrichtungen an den Pedalen oder Kurbeln. Diese messen dann, welche Kraft die Beine tatsächlich abgeben bzw. wann und wie lange sie das tun. „Die derzeit effektivste Trainingsart ist, nach Watt-Intervallen zu trainieren. Das heißt, ein individueller Trainingsplan legt genau fest, was ich wann wie lange trainiere. Je genauer ich diesen Plan befolge, desto effektiver nutze ich die Zeit auf dem Rad. Mit einem E-Bike kann ich jederzeit genau ablesen, wie viel Watt ich selbst produziere – mit einem normalen Fahrrad kann ich das nicht“, erläutert Koßmann. Ein weiterer Faktor: Ein E-Bike ist schwerer als ein Fahrrad ohne Motor. „Wenn man mit diesem Mehr an Gewicht fährt, ist das vergleichbar mit einem Lauftraining, bei dem man zusätzlich Gewichte an den Armen trägt – in einem Rennen mit einem gängigen Rad kann einem das dann Vorteile in Sachen Rad-Handling verschaffen.“

In Urlaubsregionen werden speziell E-Mountainbikes gerne zum Verleih angeboten. Wer sich eine steilere Trekking-Tour mit einem gängigen Mountainbike nicht zutraut, kann sich dagegen auf dem E-Bike entspannt die Landschaft anschauen: „Manche können so einen ganzen Tag auf dem Rad genießen. Ohne Motorunterstützung wäre das für viele nicht denkbar – besonders nicht auf anspruchsvolleren, steileren Routen“, erklärt Koßmann.

Pendeln mit dem E-Bike

Ob an mit dem Auto im Stau steht oder am Bahngleis warten muss, weil der Zug Verspätung hat: Pendeln wird für viele zunehmend zu einer Nervenprobe. Eine Lösung kann auch hier das E-Bike sein. Damit lassen sich auch weitere oder mühsame Strecken zurücklegen, ohne dass man schon gestresst bei der Arbeit ankommt. Auch die lästige und oft zeitraubende Parkplatzsuche entfällt. Für viele wird die Strecke zur Arbeit dabei auch gleich eine Sporteinheit: Viele Studien zeigen, dass man leistungs- und aufnahmefähiger ist, wenn man den Kreislauf vor der Arbeit schon ein wenig in Schwung gebracht hat. Die wenigsten möchten aber völlig verschwitzt auf der Arbeit ankommen. Mit dem E-Bike kann man hier ein gutes Maß finden.

E-Bikes als Lastenräder

Auch der Bereich motorisierte Lastenräder wird in den kommenden Jahren noch weiter boomen, und das nicht nur im Privat- sondern vor allem im kommerziellen Bereich. „Die Deutsche Post nutzt ja schon lange motorisierte Transporträder. Es gibt aber noch viele andere Konzepte und Modelle für ganz unterschiedliche Branchen wie Paketdienstleister oder Handwerker. Es gibt sogar Modelle, mit denen man ganze Paletten transportieren kann“, erklärt der Fahrradexperte. Auch andere Länder hätten das Potenzial der E-Bikes zum Lastentransport bereits entdeckt. „Es gibt einige Pilotprojekte von Logistikunternehmen. In Italien sind manche Gassen so schmal, dass sie selbst mit kleinen Transportern nur schwer zu passieren sind. Hier bieten E-Bikes ein enormes Potenzial.“

E-Bike? Pedelec? S-Pedelec?

Der Begriff E-Bike hat sich in den letzten Jahren in Deutschland zunehmend durchgesetzt. Es ist ein Allgemeinbegriff, der umgangssprachlich alle „Fahrräder mit Motor“ meint. Streng genommen wird jedoch in Pedelecs und S-Pedelecs unterschieden. Pedelecs unterstützen mit einer Motorleistung bis 25 km/h. Sie sind rechtlich als Fahrräder einzustufen. Über 90 Prozent der motorisierten Fahrräder in Deutschland gehören zu dieser Gattung. S-Pedelecs unterstützen bis zu einer Motorleistung bis 45 km/h. Sie sind rechtlich gesehen jedoch keine Fahrräder mehr, sondern Kleinkrafträder, für die zum Beispiel andere Verkehrsregeln sowie eine Führerschein- und Helmpflicht gelten.

E-Bikes werden immer individueller

Der Markt für E-Bikes wird sich auch künftig weiter ausdifferenzieren und die Angebote der Hersteller sind immer mehr auf spezielle Kundenpräferenzen zugeschnitten. Gerade im Bereich der speziellen Fahr- und Motor-Charakteristika gibt es Entwicklungen in unterschiedliche Richtungen. Ziel ist, den Kundenwünschen noch besser zu entsprechen. Es werden zunehmend Motoren entwickelt, die passgenau auf ihre Nutzungsart abgestimmt sind. Ein Mountainbiker möchte etwa sehr schnell sehr viel Schub, wenn er im Gelände oder auf Stufen unterwegs ist. Er braucht eine viel steilere Unterstützungskurve als eine Seniorin, die auf einem Stadtrad fährt und bei der ein starker Motor eher zu einer erhöhten Unfallgefahr führt. „Ein Sportwagen fährt sich schließlich auch anders als ein Kleinwagen oder ein Sprinter. So ähnlich kann man sich die Entwicklung auch bei den E-Bikes vorstellen.“ Auch an der Optik und an der Lautstärke des Motors wird stetig weitergearbeitet. Manche Nutzer möchten, dass man die Motorkraft hört, anderen wiederum ist es lieber, wenn der Motor möglichst überhaupt kein Geräusch macht. Viele finden es zudem gut, wenn der Motor möglichst unauffällig am E-Bike angebracht ist. „Auf diese Vorlieben reagieren die Hersteller zunehmend – da ist dann wirklich für jeden etwas dabei.“